Meldung vom 18.01.2025
TA 15.01.2025 von Kerstin Fischer
Alte Schule soll Rathaus werden
Neuer Verwaltungssitz, neuer Kindergarten und ein Beitrag zum Themenjahr 500 Jahre Bauernkrieg: Stadt An der Schmücke hat für 2025 viele Pläne
An der Schmücke Heldrungens alte Schule, vielen als Schmücke-Grundschule ein Begriff und schon sieben Jahre Ausweichquartier für den „Bienchen“-Kindergarten, soll ein zweites Leben erhalten. Im Vertrag der Landgemeinde ist als Verwaltungssitz die Ortschaft Heldrungen festgeschrieben, erinnert An der Schmückes Bürgermeisterin Silvana Schäffer (CDU) im TA-Gespräch.
Es wird jetzt also Ernst mit dem Auszug des Kindergartens?
Dass die Bienchen umziehen werden, ist spätestens mit erstem Spatenstich am neuen Standort klar. Nun sind wir auf der Zielgeraden und der Umzug im 1. Halbjahr ist unser Ziel. Wie weit sind die Bauarbeiten am Arternschen Tor?
Auch wenn wir unser zeitliches Ziel nicht einhalten konnten, bin ich zufrieden mit dem Stand der Bauarbeiten. Lieferverzögerungen lassen sich leider schwer kalkulieren.
Die alte Schule soll dann Verwaltungssitz der Stadt An der Schmücke werden?
Die kürzlich im Stadtrat beschlossenen Planungsleistungen sind Bestandteil der nachfolgenden Nutzung als Verwaltungssitz. Der Stadtrat war bereits dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, zu diesem Zweck das Ensemble vom Landkreis zu erwerben. 2022 reichte ich einen Wettbewerbsbeitrag für die EFRE (Europäische Fonds für regionale Entwicklung) -Förderperiode 2021–2027 in Thüringen ein. Förderschwerpunkt: Energieeffizienzsteigerung in öffentlichen Gebäuden und Infrastrukturen. Kurz vor Weihnachten erhielten wir die Nachricht, dass wir im Zuge der Nachrücker unseren Beitrag konkretisieren und einreichen dürfen. Hierfür wurde jetzt im Stadtrat mit dem Vergabebeschluss der Weg bereitet.
Von welchem Zeitraum reden wir? Die Umsetzung der geförderten Bestandteile sollte bis 2028 erfolgen.
Was folgt als nächstes?
Mit Beschlussfassung im Stadtrat wurde zunächst ein Büro mit der europaweiten Ausschreibung unter anderem der Architektenleistungen beauftragt. Wir sind also am Anfang. Allerdings hatte sich die Stadt Heldrungen bereits mit dem Thema beschäftigt und es liegen uns Grundlagen vor, deren Erarbeitung uns durchaus Zeit gekostet hätte.
Mit welchen Themen wird sich die Stadt in diesem Jahr noch zu beschäftigen haben?
Wir haben unseren Antrag auf Aufnahme in die Dorferneuerung eingereicht. Außerdem sind eine Vielzahl von Maßnahmen im Straßenbau geplant, welche zusammen mit den Versorgungsträgern durchgeführt werden. Aktuell läuft bereits die Maßnahme in Bretleben Alte Schulstraße/Eiche. Geplant sind weiterhin die Goethestraße und die Waldstraße.
Darüber hinaus werden wir Instandsetzungsarbeiten an unseren Brücken vornehmen müssen. Ein im Vorjahr erstelltes Brückengutachten zeigte dringend Handlungsbedarf. Mit dem Gewässerunterhaltungsverband wird nun endlich ein Hochwasserschutzkonzept für den Helderbach erarbeitet. Hochwasserschutz wird uns auch insgesamt beschäftigen, das Thema Gründung einer Wasserwehr spielt hier eine Rolle. Auch der gesetzlichen Verpflichtung zur Erarbeitung einer kommunalen Wärmeplanung werden wir uns stellen.
Welche Entwicklung nahmen die Stadtfinanzen im abgelaufenen Jahr?
Der Jahresabschluss wird aktuell erstellt. Die Bewirtschaftung einzelner Haushaltsstellen war recht unterschiedlich. Gerade im Bereich der Reparaturen an Fahrzeugen in Bauhof und Feuerwehr waren die Kosten 2024 sehr hoch.
Was erwartet die Einwohner hinsichtlich der neuen Grundsteuerbescheide?
Die Hebesatz-Satzung wurde ebenfalls in unserer ersten Sitzung beschlossen. Der Hebesatz Gewerbesteuer bleibt unverändert, für die Grundsteuer B (Wohngrundstücke) beträgt der Hebesatz künftig 410 und für die Grundsteuer A (Landwirtschaftsflächen) 486 – hier haben wir eine Anhebung. Wie sich die neuen Hebesätze individuell auswirken, kann ich nicht vorhersagen.
Welchen Beitrag leistet die Stadt mit der Heldrunger Wasserburg zum Themenjahr 500 Jahre Bauernkrieg?
Gemeinsam mit dem Tourismusverband Thüringer Becken haben wir verschiedene Aspekte aufgegriffen und vorbereitet.
Persönlich freue ich mich, dass Helge Wittmann von der Deutschen Historischen Gesellschaft am 22. Mai in der Kirche St. Wigberti in Heldrungen zum Thema „Gefängnis, Abschied und Erinnerung – Thomas Müntzer und Heldrungen“ referieren wird.
Am 18. Mai wird es geführte Wanderungen im Bereich Sachsenburg/Kloster Oldisleben geben, eine Wanderausstellung und ein Auftaktgespräch, das sich stark mit dem Leben der Menschen um 1525 beschäftigt und die Konflikte darstellt, die letztlich zum Krieg führten.
Die Themen unserer Wanderausstellung wollen wir zu verschiedenen Anlässen „lebendig“ werden lassen. So werden etwa Gesundheit und Ernährung um 1525 im Rahmen des Erlebnistages Hohe Schrecke im Mai erlebbar sein.
Den Beitrag des Deutschen Jugendherbergswerks als Betreiber der Jugendherberge Wasserburg Heldrungen kann man sicher in Weimar beantworten.